Veröffentlichung: Verändert das Verstopfen der Nadel die räumliche Verteilung des injizierten Medikaments im Gewebe? Neue Erkenntnisse durch Röntgen-Computertomographie
Vorgefüllte Spritzen (Prefilled Syringes, PFS) sind primäre Verpackungsmaterialien, die Komfort und Sicherheit für die subkutane Injektion von Arzneimittellösungen bieten. Der aktuelle Trend zur Entwicklung immer konzentrierterer Arzneimittellösungen in PFS führt zu einer höheren Verstopfungsrate der Nadeln, was wiederum zu erhöhten Inektionskräften und potenziellen Problemen bei der ordnungsgemässen Verabreichung und dem Abschluss von PFS-Injektionen führt.
In dieser Studie werden röhrenbasierte Röntgen- und Synchrotronstrahlungsmikrotomographie eingesetzt, um räumlich hochauflösende 3D-Bilder der Arzneimittelverteilung im Gewebe zu erhalten. Auf diese Weise wird zum ersten Mal gezeigt, dass die Verstopfung von PFS-Nadeln das Verteilungsmuster des injizierten Arzneimittels im Gewebe an der Injektionsstelle verändern kann.
Die subkutane Injektion mit einer nicht verstopften Nadel führt zu einem dreidimensionalen Verteilungsmuster des Medikaments im Gewebe. Tomografische Bilder zeigen deutlich, dass sich das Medikament vor allem zwischen den Fettläppchen ausbreitet, wo die fibrösen Septen durch den Druck der interstitiellen Medikamentenlösung erweitert werden. Die subkutan injizierte Flüssigkeit bleibt in der Unterhaut und gelangt nicht in die Muskelschicht. Die verstopften Spritzen, die durch Verdunstung von Wasser und Verfestigung der Arzneimittellösung in der Nadelspitze entstehen, lösen sich in der Regel während der Injektion im Flüssigkeitsstrom auf. In der Anfangsphase der Injektion kann der Flüssigkeitsstrahl nur durch einen engen Kanal in der Verstopfung aus der Nadel austreten. Der daraus resultierende hohe dynamische Druck kann die Verteilung der Flüssigkeit im Gewebe verändern und einen langen Flüssigkeitsstreifen verursachen, der tief in das Fasernetz der subkutanen Schicht eindringt.